"Wo Jürg
Halter liest, ist keine Poetikdozentur, und wo Jürg Halter liest,
ist nicht Slam Poetry: Seine Poetik ist weder eine dozierte noch eine
geslammte. Sie ist schlicht eine gelebte. Diese Gelebtheit, dieses Leben
verdanken Jürg Halters Texte der Einheit von Inhalt, Form - und (sofern
es sich um eine Lesung handelt) Vortrag. Letzterer - meisterhaft fliessend
im Rhythmus und zugleich konsequent in seiner Strenge - hat die Funktion,
die Einheit in vollendeter Dichte, auch was Sinnlichkeit angeht, zu vermitteln.
Jürg Halter erscheint auf der Bühne. In weißem Licht.
Distanziert wie intim. Der Dozent würde sitzen, der Slammer würde
zappeln. Jürg Halter steht. Er steht etwas breitbeinig, macht vereinzelte
synchrone Armbewegungen. Einen Schritt zurück -: Alles ist typisch.
Typisch für Jürg Halter.
Ansagen verfließen mit den darauf folgenden Texten; eigentlich ist
alles fließend und doch steht im Grunde alles für sich. Brüche
noch und noch. Aber als Gesamtkunstwerk. Er wirft alternierend Blicke
ins Publikum und in die Manuskripte auf seinem schwarzen Notenständer,
während er ohne Bemühung die verschiedensten Textsorten und
Stilmittel nebeneinander stellt.
Die Blicke ins Publikum sind wohl zu lesen als: literarischer Blick auf
die Öffentlichkeit. Die Blicke auf die Manuskripte wohl als der Blick
nach innen, ohne den es nach aussen hin nichts geben kann.
Vieles ist Jürg Halter hoch anzurechnen. Unter anderem, dass er sich
nicht mit Fußballern vergleichen lässt. Er ist nicht der de
Boer des Spannungsbogen (bis Bergkamp), er ist nicht der Dechamps der
Rücksicherung der Pointe, nicht der Totti der Vor- und Rückblende,
auch nicht der Henry der blitzschnellen und zielsicheren Charakterisierungen.
Obwohl er das alles im Grunde ja ist: Jürg Halter bleibt Jürg
Halter. Er ist ein unvergleichlicher Autor."
von Christian
Zehnder, Autor und Publizist, Bern
Auftritte
(eine Auswahl):
Festival
der jungen Talente im Theater Gessnerallee in Zürich, am zeitgenössischen
Theaterfestival Bern, in Thun (mit dem Bachmann-Preisträger 2001
Michael Lentz), am National Poetry Slam in Düsseldorf, an der Weltausstellung
in Hannover, in München, in Stuttgart, an den Solothurner Literaturtagen
(jüngster Autor) zusammen mit Suzanne Zahnd (Radio DRS 3, WoZ, Weltwoche),
in den Goetheinstituten von Rotterdam und Amsterdam, in der deutschen
Bibliothek in den Haag, am Poetry International Festival in Rotterdam
u.a.
Kommende Auftritte & Projekte: "writer in residence" am
Literaturfestival Nimmwegen (Holland), Literaturhaus Basel, Kunsthalle
Bern (als Mitkurator), EXPO Schweiz (als Projektmitglied u.a. zusammen
mit Johannes Gachnang vom Gachnang & Springer Kunstverlag Bern-Berlin),
Mitorganisator des National Poetry Slam 2002 in Bern, Kroatien (Pontes
Literaturfestival 02) u.a.
Veröffentlichungen:
in Literaturzeitschriften, Zeitungen, CD-Compilations,
Herbst 2000:
Sonderpreis der Literaturkommission der Stadt Bern (8000 Franken) für
das Projekt "art.21-zeitdruck", Informationen über art.21-zeitdruck:
www.art-21.ch
art.21-zeitdruck
Jürg Halter
Postfach 215
CH-3047 Bremgarten |
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email: halter@art-21.ch
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www.slamffm.de
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